Einer der dunkelsten Tage der deutschen Geschichte jährt sich zum 84. Mal: Zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 ruft die „Demokratische Initiative gegen Diskriminierung und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie - Gelsenkirchen“ jedes Jahr am 9. November zu einem Schweigezug auf. Auch der FC Schalke 04 lädt zur Teilnahme an der Veranstaltung und einer anschließenden Kundgebung ein.
Selbst muss der Klub aber die traurige Realität erkennen, dass dieser Tage noch immer rechtsextremistisch gehetzt wird, auch auf dem eigenen Vereinsgelände: Dort wurden an diesem Donnerstag gleich mehrere Schmierereien entdeckt.
„Dass wir ausgerechnet am 9. November solche Schmierereien auf unserem Vereinsgelände entdecken müssen, erfüllt uns mit Wut, Unverständnis und Fassungslosigkeit“, ließ der Verein über die Sozialen Netzwerke wissen. „Der FC Schalke 04 stellt sich mit allem Nachdruck gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung. Dieses Selbstverständnis gilt für und an jedem Tag, hat immer Gültigkeit und absolute Relevanz. Eins ist ganz klar: Wer solche unsäglichen Schmierereien verursacht, kann kein Teil der Vereinsfamilie sein!“
Großveranstaltungen im ganzen Land
Am 9. November 1938 setzten organisierte Schlägertrupps zahlreiche Synagogen in Brand. Es wurden jüdische Geschäfte und Wohnung verwüstet, Jüdinnen und Juden misshandelt und getötet. An den Ausschreitungen beteiligten sich Nachbarn und Plünderer. Die Novemberpogrome markieren den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden zur systematischen Verfolgung und Vernichtung im NS-Regime.
85 Jahre nach der Reichspogromnacht stehen heute Gedenkveranstaltungen im ganzen Land unter dem Eindruck des Nahost-Konflikts und der jüngsten Anti-Israel-Demonstrationen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) unterstrich, dass Antisemitismus keinen Platz in Deutschland habe.
„Wir akzeptieren es nicht, wenn Hass, Gewalt und Terror auf unseren Straßen gefeiert werden und nutzen alle rechtlichen Möglichkeiten, um israelfeindliche Hassdemonstrationen einzuschränken“, sagte der Regierungschef dieser Redaktion. „Unser ‚Nie wieder‘ sind in zwei Worte gegossene Werte. Jetzt können und müssen wir zeigen, dass wir Wort halten. ‚Nie wieder‘ ist jetzt!“